Eigentlich relativ alt, aber immernoch aktuell ist das Kartenspiel „Anno Domini“ von Urs Hostettler. Die erste Ausgabe gab’s schon 1998. Das Wissens- und Bluffspiel ist eher ein Bluffspiel mit schnell erklärten Regeln: Verschiedene Ereignisse müssen in ihre geschichtliche Reihenfolge gebracht werden.
Wie gehts’s?
Jede Ausgabe wird mit 340 Karten zum jeweiligen Themengebiet angeliefert. Auf der Vorderseite (schwarz) ist das Ereignis kurz beschrieben, auf der Rückseite (bunt) steht das Ereignisdatum. Jeder Spieler erhält zu Beginn 9 Karten – angeschaut werden darf nur die Vorderseite, nicht die Rückseite. Der restliche Kartenstapel wird auf den Tisch gelegt. Das erste Ereignis vom Stapel wird in die Mittes des Tisches platziert und vorgelesen (nicht die Rückseite). Dieses Ereignis ist Ausgangspunkt der Spielrunde.
So ungefähr einschätzen und anlegen oder grandios bluffen
Reihum kann nun jeder Spieler ein Ereignis aus seinen Karten jahreszeitlich einschätzen und liest dieses ebenfalls vor. ACHTUNG: Die Karte nicht mit der Rückseite zu anderen zugewandt vorlesen, sonst wird ungewollt die Jahreszahl bekannt gegeben. Der Spieler kann nun die Karte oberhalb der ersten Karten anlegen, wenn er schätzt, dass das Ereignis VOR dem bereits vorlegesenen stattgefunden hat. Schätzt er das Ereignis erst NACH dem bereits liegenden Ereignis ein, wird die Karte unterhalb der ersten angelegt – so entsteht eine Art Zeitkette. Die folgenden Spieler können ihre Karten auch zwischen die einzelnen Ereignisse legen.
Eine Kette unseliger Ereignisse: Die Zweifler
Das Vorgehene findet so lange statt, bis ein Spieler die Chronologie der Ereignisse „anzweifelt“. Er hat nun die Möglichkeit die Karten einfach umzulegen oder er zweifelt „offen“ an. Ist er der Meinung, dass ein Spieler ein Ereignis falsch platziert hat, werden die Karten umgedreht und die Jahreszahlen auf Richtigkeit geprüft. Stimmt die Reihe, muss der Zweifler vier neue Karten nehmen und eine neue Runde beginnt. Hat er mit seinem Zweifel Recht, muss der vorherige Spieler zwei Karten nehmen, auch wenn er sein Ereignis richtig platziert hatte.
Legt ein Spieler seine letzte Karte, wird die Ereigniskette sofort geprüft. Ist diese richtig, gewinnt er das Spiel, ist sie falsch, muss er zwei Karten aufnehmen.
Was genau?
Verlag: ©Abacus und ©Fata Morgana
Name: Anno Domini
Ausgaben: 30 + zu verschiedenen Themen wie Kirche & Staat, Sex & Crime, Lifestyle, Natur, Erfindungen, Fauen, Seefahrer & Flieger, Sport, Kunst, Flopps, Deutschland, Schweiz, Fussball, Gesundheit & Ernährung, Spiel des Jahres, VIP
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Spieler: 2 -10 Spieler
Preis: ca. 12-13 €
Fazit zu Anno Domini
Die Spielereihe gibt es in zahlreichen Ausgaben (30 +) zu allerlei Themen. Das Tolle am Spiel: Man kann die Ausgaben untereinander vermischen, das macht es noch spannender und abwechslungsreicher. Das Spiel macht am meisten Spaß, wenn zwischen 3-6 Spieler teilnehmen, in großen Runden empfiehlt es sich die anfängliche Kartenanzahl von 9 auf maximal 5 pro Spieler zu reduzieren. Die Ereignisse auf den Karten sind meist eher anspruchsvoll, so dass das bloße Schulwissen nicht wirklich hilfreich ist. Somit eher selbstbewusst bluffen. Ein gutes Spiel zwischendrin, durch die kleine Verpackung und einfachen Regeln auch sehr gut spontan im Biergarten angebracht. Kleiner Nebeneffekt: Wissensanreicherung zum Klugscheissen.